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Mangelerscheinung

Biotin

Kurzbeschreibung

Biotin gehört zu den wasserlöslichen B Vitaminen.
Neben der Zufuhr durch die Ernährung, ist die Darmflora in der Lage Biotin zu bilden. Das Ausmaß des körpereigenen Produktion ist jedoch unklar.

Als Coenzym ist Biotin an einer Reihe von Stoffwechselreaktionen beteiligt. Hier leistet es einen Beitrag zu einem normalen Stoffwechsel der Makronährstoffe, d.h. der Fette, Proteine und Kohlenhydrate und trägt zu einem normalen Energiestoffwechsel bei. Abgesehen von seiner Rolle als Coenzym wurde auch eine Bedeutung für das Zellwachstum beschrieben. Biotin wirkt so u.a. auch bei Wachstum und Erhalt von Blutzellen, Talgdrüsen, Haut, Nägel und Haaren2.

Synonyme
Vitamin H, Ko-Enzym R, D-Biotin, Vitamin B7, Schönheitsvitamin, Hautvitamin

Nicht zu verwechseln mit

Höchstmenge
Es sind keine negativen Effekte hoher Biotinaufnahmen bekannt2. Eine festgelegte Obergrenze für die Einnahme von Biotin gibt es deshalb nicht.

Allerdings gibt das Bundesinstitut für Risikobewertung für zu bedenken, dass dies nicht bedeutet, dass Biotin bei zu hohen Dosierungen kein Potential für unerwünschte Effekte hat4.

Welche Ziele werden unterstützt?
Allgemeine Gesundheit

„Schönheit von innen“:
– Erhalt normaler Haut und Haare1 (Evidenzgrad* I)
– Nagelhärtung/Nagelfestigkeit (Evidenzgrad* IV)
Geistige Leistungsfähigkeit:
– Erhalt der normalen Nervenfunktion1 (Evidenzgrad* I)
Anti-Stress:
– Erhalt der normalen psychischen Funktion1 (Evidenzgrad* I)

I: Wirksam, II: wahrscheinlich wirksam, III: möglicherweise wirksam; IV: Unzureichende Studienlage, abschließende Bewertung nicht möglich

Zufuhrempfehlungen³

Säuglinge (0 – 4 Monate)

5 µg/Tag

Säuglinge (4 – <12 Monate)

5 – 10 µg/Tag

Kinder (1 – <7Jahre)

10-15 µg/Tag

Kinder (7 – < 10 J.)

15-20 µg/Tag

Kinder (10 – < 13 J.)

20-30 µg/Tag

Kinder (13- < 15 J.)

25-30 µg/Tag

Jugendliche (15 – < 19 J.)

30-50 µg/Tag

Erwachsene: (ab 19 J.)

30-60 µg/Tag

Schwangere (ab dem 4. Monat)

30-60 µg/Tag

Stillende

30-60 µg/Tag

Lebensmittelquellen

Biotin ist in vielen Lebensmitteln zu finden, wenn auch meist nur in geringen Konzentrationen. Die wichtigsten Quellen sind Milch- und Milchprodukte, Eier, Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte.

Biotin ist gegenüber Hitze vergleichsweise stabil, wird aber unter Einfall von UV Licht teilweise zerstört.

Nahrungsergänzungsmittel

In Form D-Biotin meist Bestandteil von Multivitaminpräparaten erhältlich (Produktübersicht folgt).

Das Bundesinstitut für Risikobewertung spricht sich für eine Höchstmenge von 180 Mikrogramm (µg) pro Tag aus, die in Form von angereicherten Lebensmitteln oder Nahrungsergänzungsmitteln nicht überschritten werden sollte.

Risikogruppen für eine Unterversorgung

Möglicherweise Schwangere4.

Symptome eines Mangels

Ein ernährungsbedingter Mangel an Biotin ist nur in Ausnahmesituationen wie dem Verzehr von rohen Eiern oder bei künstlicher Ernährung beobachtet worden.

Dabei wurden Hautveränderungen begleitet von unspezifischen Symptomen wie Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Muskelschmerzen, Alopezie (krankhafter Haarausfall), Beeinträchtigung der Immunfunktion, Veränderungen des Fettsäuremusters der Zellen dokumentiert2.

Symptome einer Überdosierung/ potentielle Nebenwirkungen

Nicht bekannt.

Besondere Hinweise für Schwangerschaft und Stillzeit

Nein.

Potenzielle Interaktionen (z.B. mit Medikamenten)

In Bearbeitung.

Wer Arzneimittel einnimmt, sollte vor dem Verzehr angereicherter Lebensmittel/Nahrungsergänzungsmittel Rücksprache mit seinem Arzt halten.

Gibt es Gesundheitsorganisationen, die eine gezielte Verwendung empfehlen?

1. EU Verordnung 432/2012 (Health Claim Verordnung)

2. Elmadfa/Leitzmann. Ernährung des Menschen 5. Auflage 2015

3. DGE Referenzwerte für die Zufuhr von Biotin https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/biotin/; 16.11.18

4. Weissenborn A et al. J Consum Prot Food Saf 2018; 13:25-39

5. Verbraucherzentrale. Biotin. https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/lebensmittel/nahrungsergaenzungsmittel/sorgt-biotin-fuer-gesunde-haut-glaenzende-haare-und-feste-naegel-13635; 17.11.18

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